Mongolei

Mongolei

Stadt, Land, Fluss -
Das Land unter dem weiten, blauen Himmel.
Von der Weite in die Enge.



Ulaanbaathar. Aufstrebend, größer, höher, weiter, jünger, hipper. Wie in vielen Städten, so auch hier. Junge Menschen, schick im westlichen Stiel gekleidet, selbst beim Gehen den Blick aufs Handy gerichtet. Lesen, reden, chatten. Mann und Frau könnten etwas verpassen! Und jeder, na gut, fast jeder möchte Auto fahren. So reiht sich ein Fahrzeug hinter ein anderes. Radfahrer sehe ich selten. Wäre auch gefährlich, es gibt fast keine Radwege. Auch Motorroller und Motorräder sehe ich wenige. Alle wollen Autofahren sagt meine Reiseleiterin. Öffentliche Busse gibt es, U-Bahnen nein.

Hochhäuser prägen das Stadtbild von Ulaanbaathar mehr und mehr, einige davon im futuristischen Shanghai und Saudi-arabischen Stiel wie zum Beispiel das Segel.

 

Der sich im mittleren Alter befindliche Stadtmongole, vor allem derjenige, der auf dem Land geboren wurde, fühlt sich hier in der Millionen Metropole Ulaanbaathar beengt.

1,5 Millionen Einwohner, weniger als die Hälfte der Gesamtbevölkerung Mongoliens leben hier. Diese Enge wirkt sich auf die Körpersprache der Menschen hier aus. Ihre Mimik verhält sich für Europäer abweisend und verschlossen. Unser Empfinden ist „Sie wollen nichts mit uns zu tun haben, sie sind unfreundlich. Auch wenn es auf den Bürgersteigen voll ist mit Menschen, im Geschäft sind die meisten Verkäuferinnen auf Abstand bedacht.

 

Und was habe ich fast immer auf dem Land erfahren?

Ein herzliches Willkommen. Komm rein. Iss und trink mit uns.

 

So war auch mein Empfang am Dschingis Khan Flughafen von Tuul, meiner Reiseführerin in die Gobi und später von Undral, die die Reise nach meinen Wünschen organisiert hat. Wir stürzen uns nach dem Essen ins Stadtleben. Das Parlamentsgebäude, den Megid Janrdysing Tempel mit der großen Buddha Statue. Die Gläubigen drehen die Gebetsmühlen mit dem Summen von „om mani padme hum“ dem buddhistischen Mantra.

Tuul, Ihr Spitzname ist Toto, erklärt mir alles auf Englisch. Ich freue mich, dass ich sie gut verstehe. Beim Kaffee gehen unsere Gespräche in alle Richtungen. Religion, Reisen, Stadt, Natur, Essen und Vegetarisch - was ist das? Wir verstehen uns.

 

Raus auf´s Land.

7 Uhr Früh am Morgen starten wir in Richtung Gobi. Wir, das sind Toto, ihr Papa Gantumur der Fahrer und ich. Wir wollen vor dem Berufsverkehr die Stadt verlassen. 250 km, Highway No. 0201 und Offroad nach Baga Gazariin Chulu.

Das Land wird flacher, das Gras weniger, die Hitze stärker. Hier und da taucht ein platter Berg, eine Tankstelle, ein Kiosk mit Imbiss und auch mal ein Wasserloch auf. Der Verkehr wird weniger. Wir verlassen den Highway und begeben uns auf die Piste. Gantumur hat viel Spaß daran, diese für hier „normalen“ Straßen zu fahren. Das sind Pisten aus Sand und Schotter mit vielen Schlaglöchern und einem auf und ab.


So beginnen wir unsere Reise in die Middle Gobi.

Abseits im irgendwo sehen wir Vultures. Riesen Vögel. Größer als Adler. Sie gehören zu den Geierarten. Einer davon lässt sich auf dem großen Nest wieder. Wau! So groß! Der andere sitzt auf einem Felsen und erhebt sich später mit weiten Schwingen. Besuchen eine Meditationshöhle und eine kleine Quelle mitten in einem glatten Felsen. Eine Quelle mit gutem, heilsamem Augenwasser. Dieses Wasser scheint bei jemandem so gut gewirkt zu haben, dass er oder sie die Brille als Dank auf die Steine danebengelegt hat.


Am Nachmittag erreichen wir die Familie, bei denen wir im Camp Jurten gemietet haben. Mein zweiter Tag, voller außergewöhnlicher Ereignisse für eine deutsche Touristen. Ich bin sofort zu allen Aktivitäten eingeladen. Es ist ein besonderer Tag für die mongolische Familie. Die Fohlen sollen die Brandzeichen erhalten. Doch zuerst treffen sich einige Familienmitglieder und Freunde im Bauwagen. Hier und da verändert sich die Wohnung, hier wurde aus dem Ger ein Bauwagen. Jeder Neuankömmling wird von der Frau des Hauses mit einer vollen Schale Airag, der vergorenen Stutenmilch empfangen, die mit beiden Händen angenommen wird. Mein erster Schluck – jaaaa – sehr ungewöhnlich für mich. Ich trinke nur diesen einen Schluck. Danach ist es erlaubt die Schale zurück zu geben. Auch Wodka, eingeschenkt in eine kleine Silberschale, randvoll, wird zum Zeichen der Gastfreundschaft und des Respektes vom Mann herum gereicht. Ich trinke den ersten Wodka meines Lebens! Er ist gut! Ich betrachte ihn als Arznei. Gebe die Schale zurück und diese wird dann weiter im Kreis herumgereicht. Auch Schnupftabak und die Schnupftabakflasche haben eine große Bedeutung. Ich bekomme sie von dem Hausherrn, sowie auch von anderen Männern der Runde gereicht. Zum Glück hatte ich mich vor meiner Reise gut über die Bräuche informiert. Also: annehmen mit der rechten Hand, bedanken, die Flasche bewundern, den Stöpsel herausnehmen, riechen, Tabak mit dem Löffelchen entnehmen und in die Kuhle vor dem Daumen der linken Hand legen uuuuund! In die Nasenlöcher hochziehen. Gut ist´s dann das ganze Ritual mit einem lauten „Hatschi“ zu beenden und die Flasche nach einigen Runden mit nicht ganz geschlossenem Deckel und einem Dank zurückzugeben. Drei Männer beginnen mit Fingerspielen, Khuruudakh und Dembee. Zackzack – ich werde eingeweiht und unter viel Gelächter verliere ich nach einmal gewinnen.

 

Am Nachmittag schauen Toto und ich beim Stutenmelken zu. Die Stuten werden viermal am Tag gemolken. Die Fohlen stehen angepflockt an der Seite. Das Fohlen wird abgepflockt und zur richtigen Mama gebracht. Hier darf es säugen. Es wird abgenommen, der Mann hält es, die Frau melkt die Stute und das Fohlen darf sich satt nuckeln.


Viel Arbeit, schwere Arbeit, viermal am Tag

Nach dem Ausruhen in unserem Ger werden wir zum Branding abgeholt. Dieses findet bei der Jurte des Bruders statt. Alle Stuten mit ihren Fohlen wurden dort hingetrieben. Das Branding ist schon im Gange, es sind viele Tiere. Zuerst soll ich das Feuer fotografieren, in dem das Brandeisen glühend erhitzt wird, das bedeutet wohl Glück! Na dann, I took a photo! In prima mongolischer Art werden die Fohlen mit dem Lasso eingefangen. Die Kinder halten das eingefangene Fohlen, es wird gelegt oder angebunden und erhält nach dem das Brenneisen rot-glühend ist das Brandzeichen. Meistens machen das zwei der drei Brüder. Alle Fohlen sind markiert und angeleint, alle rennen zur Jurte, auch das gehört zum Ablauf des Festes, und das heiße Brandeisen wird in den Bottich mit dem Airag getaucht. Ob klein ob groß, jung oder alt, jeder bekommt ein paar Tropfen dieser Milch vom Brandeisen tropfend in die zur Schale geformten Hände. Etwas davon wird getrunken, der Rest kommt auf den Kopf. Danach geht’s raus zu den Fohlen. Es gibt ein Fohlenrennen. Die Stuten wurden weggetrieben. Jeder, vor allem die Kinder nehmen sich ein Fohlen. Wau! Leichter gesagt als getan! Die Kleinen sind wild und ungestüm. Sie wollen nur los zur Mama. Manche stellen sich auf die Hinterbeine und werfen ihre kleinen Festhalter um. Dann ertönt das „GO“. Wir lassen alle die Fohlen los. Kreischen, anfeuern, lachen – wer wird gewinnen? Die Halter der fünf schnellsten Fohlen bekommen ja schließlich etwas Süßes und einen Turug (mongolische Währung) als Gewinn.

Immer mehr Menschen kommen. Nachbarn, Freunde, Familie, und die Party startet im Ger mit sehr viel Airag und Wodka, zum Knabbern gibt es Aruul, das Gebäck aus Stutenmilch. Ich bin überrascht, wie viele Menschen in diese Jurte passen. Und es sind alle dabei. Auch Babys und Kleinkinder. Ein großes „Hallo“ das Essen kommt, nein, nicht auf dem Tisch, auf den Boden. Der Hot Pot (Khorkhog). Das ist ein riesen Topf. Besser, eine verschlossene Metalltonne die nun geöffnet wird. In dieser Tonne hat das Fleisch einer zerkleinerten Ziege mit allem was dazu gehört zusammen mit heißen Steinen und Kartoffeln sehr lange gegart. Das Fell des Tieres wurde zuvor abgebrannt, der Kopf beiseitegelegt für ein anderes Essen. Das Fleisch wird in zwei große Schüsseln geschöpft. Die Kartoffeln extra und dazu wird sauer eingelegtes Gemüse gereicht. Alle sitzen um die Schüsseln herum. Jeder Mongole, jede Mongolin hat ein scharfes, spitzes Messer womit das Fleisch von den Knochen gelöst und so oder mit der Hand in den Mund kommt. Nach reichlich Airag und Wodka beginnen auch hier die Fingerspiele. Zwei Mannschaften sitzen sich gegenüber. Und alle, alle müssen mitmachen. Was nicht schwerfällt. So viel Vergnügen und Lachen. Yäh! Ich habe dreimal gewonnen. Ankommen tut´s auf den Letzten in der Reihe. Wenn der verliert, müssen alle aus der Reihe zwei große Schalen Airag trinken. Klar! Und andere Regeln gibt es auch. Es gibt den Ältesten, der den Vorsitz hat. Niemand darf ohne seine Erlaubnis die Jurte verlassen. Auch für´s Pipi machen und zum Schlafen gehen muss um Erlaubnis gefragt werden. In den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Spielen singen einige Männer. Lieder von den Pferden, dem Himmel, den Müttern.


Es war ein ereignisreicher, erfüllender Tag. Danke.


Querfeldein, über Stock und Stein. Totos Papa hört nicht auf seine Tochter und biegt auf den falschen Weg ab. Umdrehen und rauf auf den Richtigen. Worum geht es? Vertrauen? Dem anderen etwas zu trauen und selber etwas abgeben? Und wie ist das mit mir? Ja, ich vertraue darauf, dass Gantumur, unserer Fahrer, den richtigen Weg weiß. Ich würde hier in der Wüste umherirren. OK. Vielleicht mit Komoot oder Google maps den Weg finden. Doch wie lange halten den Akkus? Vertrauen, sich selber trauen, abgeben, dem anderen zutrauen.


Ein buddhistischer, 300 Jahre alter Tempel erscheint im Irgendwo, im Nirgendwo. Und die jungen Mönchsanwärter vertrauen, auch hier in der Einsiedelei der Wüste, ihrem geistigen Vater.

Halt machen wir bei den zukünftigen Schwiegereltern Totos Bruder. Auch hier werde ich mit aller mongolischer Neugierde und Freundlichkeit empfangen. Darf Kamelmilch und Wodka aus Kamelmilch, auf dem noch die Fettaugen schwimmen, probieren.
Da bin ich, fast am Ende der Welt und führe mit dem Hausherren spirituelle Gespräche from mind to mind, heard to heard, soul to soul.


Später in der Landschaft genießen wir den Blick von der Tsagaan Suvarga, auch White Stupa genannt, einer fast weißen Felsformation mit Canyons in die Weite der Wüste.



Die Wüste Gobi


Die Wüste Gobi ist die größte Wüste in Asien und die fünftgrößte der Welt die sich über die Mongolei und über China erstreckt. Hier herrschen die extremsten Wetterbedingungen der Welt mit schnellen Temperaturänderungen innerhalb eines Tages und einer Jahreszeit vor. Die Wüste ist eine riesige Zone aus Wüste und Wüstensteppe, mit Steinen, Gras und Bergen die fast 30 Prozent des mongolischen Territoriums bedeckt.


Das mongolische Kamel, auch Trampeltier genannt, hat zwei Höcker im Gegensatz zum Einhöckerigen Dromedar. Es wird von den Nomaden zum Reiten und Tragen von Lasten benutzt, der Dung ist Brennmaterial, aus der Wolle wird Kleidung und die Milch ist bestimmt für den täglichen Gebrauch in der Küche. Am bekanntesten sind Kamele dafür, dass sie zwischen 10 bis 15 Tage ohne Wasser auskommen können und wenn nötig, trinken sie sogar salziges oder brackiges Wasser.

Am Freitag den 19. August starten wir von der Middle Gobi zur South Gobi. Es wird heißer, trockener, es gibt immer weniger Gras und weniger Pferde. Mehr Kamele treten in unser Blickfeld. In Dalanzadgad machen wir eine Pause. Diese Stadt liegt am Ende der Altai Ausläufer und ist eine reiche Stadt durch die Gold- und Kupferminen. Ein Kaffee, für mich heiß, für Toto als Eiskaffee und für Papa nur Eis, tuen uns gut.

 

Heiß, heißer, trocken, trockener – mehr Fatamorganen, die uns Bäume und Wasser an den Ausläufern des Altai Gebirges vorgaukeln.

 

Wir erreichen Yollin Am, eine Schlucht, die nach dem Yol Vogel, benannt ist. Auf deutsch die Geierschlucht. Wanderschuhe an, Wanderstöcke in die Hände, so gehen Toto und ich mit dem Sonnenhut und der Wasserflasche in der Tasche los. Was freuen wir uns über schattige Abschnitte! Auf einer Lichtung machen wir die Bekanntschaft mit einer Yakherde, die fast alle widerkäuend ihre Nachmittagszeit genießen. Falken, eine Art Rebhühner, Vögel mit rotgefiederten Schwingen und Erdmännchen begleiten uns. Am Ende der Schlucht steigen wir bis 2100 m hoch und genießen den Blick nach unten und haben Spaß daran uns zu fotografieren. Auf dem Rückweg treffen wir eine Schlange, der es nicht warm genug sein konnte. Sie hatte sich in die auf dem sonnigen Weg in die noch warmen Pferdeäpfel gekringelt.

 

Erwache des Nachts vom Wind, die obere Öffnung der Jurte war offen. Ich schaue mal vor die Tür. Absolute Dunkelheit, die Himmelskuppe über mir mit den leuchtenden Sternen und dem Band der Milchstraße. Auch den Großen Waagen erkenne ich gut. Woran glauben die Mongolen zuerst? An den Himmel. Das durfte ich gestern in unserem spirituellen Gespräch lernen. Ein zweites Gute Nacht Irene.

 

6:45 Uhr trete ich aus der Tür meiner Jurte, buff, ich kann vor gleißendem Licht nichts sehen. Da brauche ich hier schon kurz vor 7 Uhr beim Gang zur Toilette eine Sonnenbrille! 8:30 Uhr starten wir, ab auf die Piste. Jeder Feldweg in Deutschland ist besser zu befahren als diese Pisten. Up and down, up and down! Auf dem Weg zu den Sanddünen, den Khongoriin Els. Unser Hauptziel ist die Höchste Sanddüne, wo gerade ein Racing stattfindet. Ich habe meines schon hier und zwar seit Stunden. Der Weg schnörkelt sich durch ein weites Tal flankiert rechts und links von den Ausläufern des Altais. Trockener und heißer wird es mit jedem Meter. Das Gras weniger und brauner. Mongolische Kamelherden verdrängen mehr und mehr die Pferdeherden und wechseln genau wie die großen Schaf- und Ziegenherden über die Autopiste. Hier und da überholt uns ein Kleinbus sowjetischer Bauart. Diese robusten Fahrzeuge flitzen selbst auf diesen steinigen und sandigen Pisten an uns vorüber und lassen uns in einer gelben Staubwolke zurück. Es wird noch trockener und heißer. So ist es nicht verwunderlich, rechts und links des Weges die gebleichten Knochen verendeter Tiere zu sehen. Die ersten kleinen Sanddünen schieben sich in unser Blickfeld und türmen sich je weiter wir nach Westen fahren weiter auf. Kurz vor der höchsten Düne erreichen wir unser Camp. Beziehen unsere Jurten, essen, relaxen. Nach dem 5-Uhr-Abendessen geht der wilde Ritt weiter durch die Gobi immer am Rande der Sanddünen entlang bis zur höchsten Düne. 563 m; mal etwas höher, mal etwas niedriger. So wie der Wind gerade bläst. Toto und ich wandern, ausgerüstet mit Wasser, Sonnenbrille, Windjacke und das Handy zum Fotografieren, barfuß nach oben. Mein Gott ist das anstrengend! Die Düne ist steil und im Sand ist nicht gut gehen. Ich keuche. Ab der Hälfte geht’s nur noch auf allen Vieren bergauf.

Geschafft. Oben angekommen. Hui, wie der Wind bläst! Sand haben wir nun überall. Was für ein Ausblick! In alle Richtungen. Und was für ein Sonnenuntergang. Der Sand leuchtet gelb-golden, auch unsere Gesichter leuchten vor Freude es geschafft zu haben.

Singing Sand heißt es hier. Stimmt. Beim Herunterrennen hören wir den dumpfen „Bum Bum“ Sound. Zurück der Ritt nun fast im Dunklen. Doch wir sind nicht alleine auf dem Desserthighway. Viele Dünengeher wollen in ihr Quartier. Wüste, aufblinkende Wagenscheinwerfer, man glaubt es kaum jeder findet auch hier seinen Weg.

 

It was a funny, nice evening event in the nature. Thank you.

 

Am 21. August steht das Kamelreiten auf unserem Plan. Das müssen wir um einige Stunden verschieben. In der Nacht frischte der Wind mächtig auf. Der Sand weht fast waagerecht durch alle Ritzen. Ok, es geht los. Mütze, ein Schal als Mund- und Nasenschutz, Brille, Sonnenbrille, Windjacke, lange Hose und Wanderstiefel. Unser zweistündiger Kamelritt geht an den Rand der Sanddünen. Toto und ich sehen aus wie Beduinen. Es macht Spaß auf den Wüstenschiffen unterwegs zu sein. Und unser Fotoshooting mit dem Kamelführer auch.

Am Nachmittag fahren wir noch einmal zur großen Düne und schauen beim Volksfest mit Tauziehen und dem Motocross fahren zu.


Heimreise nach Ulaanbaathar. Kalte Nächte. Ich schlafe trotz Schlafsack, Decke, Wärmflasche in mehreren Lagen Kleidung. Sogar die Mütze bleibt auf dem Kopf. Wir fahren durch die Berge, wo die wilden Schafe leben. Gantumur fährt sehr vorsichtig und wir halten Ausschau in alle Richtungen. Steigen auch aus und klettern auf Berge. Wir sehen keine. Bei Sonnenuntergang besuchen wir die red cliffs. Es gibt wunderschöne Schatten- und Farbspiele auf den Felsen und in den Schluchten.

Hier in der Region der red cliffs wurden viele bedeutende Fossilien, darunter Versteinerungen aus unterschiedlichen geologischen Epochen gefunden. Die meisten Funde von Sauriern Eiern und ganzen Nestern stammen von hier.

 

Wir erreichen Ulaanbaathar – Crasy! Was für ein Verkehr. Obwohl es in der Mongolei für die Hauptstadt eine coole Regelung gibt. Ungerade Zahl am Ende der Verkehrsschild-Nummer darf an den ungeraden Wochentagen in die Innenstadt und die geraden an den geraden Wochentagen.

 

Die Gruppe, mit der ich ab dem 26. August weiter reise kommt. Ein erstes Kennenlernen beim super leckeren Abendessen am 25. August Und dann geht es am 26. August um 11 Uhr los. Unsere Reisegruppe mit mir und dem deutschen Reiseleiter besteht aus vier Frauen und zwei Männer. Zwei UAZ´s, zwei sowjetische Kleinbusse der Marke Ulyanovsk Automobile Plant, deren Fahrer Zoola und Ganzo, Toto und Undral unsere beiden Reiseleiterinnen und Batzizekle die 2-jährige Tochter von Undral.

Die UAZ´s wurden ausgewählt, da sie sehr robust sind. Und hochbeinig um problemlos über Stock und Stein und durch Furten zu fahren. Und, diese Busse können von den Fahrern jederzeit repariert werden. Und so war es auch. Hier mal ein platter Reifen, ein Riss der Wasserleitung und da steckte mal wieder ein Kopf im Motor. Geschraubt, geputzt und ausgefegt, jeder Zeit. Die Fahrer waren so mit ihren Fahrzeugen verbandelt, dass sie viele Nächte darin geschlafen haben. Und wir hatten mit den Fahrern die erfahrensten und sichersten Wagenlenkern die wir uns nur wünschen konnten.

 

Auf zur Dschingis Kahn Statue, der größten Reiterstatue der Welt.



Dschingis Khan –

Temüdschin, sein Geburtsname


Der mongolischen Legende waren die Stammeltern von Dschingis Khan (und aller Mongolen) ein Wolf und eine Hirschkuh. Und es wird berichtet, dass er bei seiner Geburt einen Blutklumpen in seiner rechten Faust hielt, für die Mongolen ein Vorzeichen für Stärke und Willenskraft. So war es dann ja auch. Er war der Mann, der die Völker der Steppe vereinte und so das große Volk der Mongolen erschaffe.



Unsere erste gemeinsame Nacht mit der Gruppe verbringen wir in einem Ger-Camp in einem alpenartigen Nationalpark. Wir laufen über die grünen Wiesen, die über und über mit dem mongolischen Edelweiß bewachsen sind. Nach einer entspannten Nacht voller Vorfreude erfahren wir am kommenden Tag eine mongolische schamanistische Reise.


Das mongolische Edelweiß

 

Das mongolisches Edelweiß entstand vor etwa 8 bis 10 Millionen Jahren auf Hochsteppen rund um das mongolische Altai-Gebirge und ist auch in Tibet, Sibirien, China und Japan verbreitet. Erst vor 10.000 Jahren kam das Edelweiß nach der Eiszeit in unseren Alpen an, die damals vegetationsfrei und steppenähnlich waren, nachdem der Eispanzer abgeschmolzen war.




Der Schamanismus


Die Schamanen wurden zur Kommunikation mit den Göttern und der Geisterwelt beauftragt. Die zentralen Bestandteile des Schamanismus sind: die Verehrung des "Mächtigen ewigen blauen Himmels" als höchste Instanz und die Verehrung der 99 Tenger, der Himmelsgeister.


Nach unserem 2-tägigen Aufenthalt in dem deutschsprachig geführten Ger-Camp geht die Fahrt weiter zu den Wildpferden, den Prezewalskipferden, in den Khustain Nuruu Nationalpark. So viele Farben. Es duftet. So viele Kräuter. Der Duft der Wildkräuter auf dem Weg durch die Steppe kitzelt unsere Nasen. Da sind sie! Wir können sie schon aus der Ferne sehen und wir dürfen zu Fuß richtig nahe an sie herankommen und sie beobachten.
Die ponygroßen Tiere gelten als Urahnen aller heute bekannten Pferderassen und waren in freier Wildbahn fast ausgestorben. Der Pole Nikolai Prezewalski (1839-1888) wurde durch die Entdeckung der letzten Wildpferde berühmt.

Die meisten Pferde dieser Art, die nach Westeuropa gelangten, wurden durch Carl Hagenbeck eingeführt. Die Wiederansiedlung im Nationalpark Khustain Nuruu ist ein niederländisch-mongolisches Unternehmen, das durch das Ehepaar Inge und Jan Bowman gegründet wurde.



Der nächste Morgen beginnt für mich sehr früh. Yoga-Asanas draußen in der Kälte vor der aufgehenden Sonne in der Steppe und mit richtig kitschigen Bildern. Der Hausherr der Jurten reitet hinter mir vorbei, seine Frau und wohl seine alte Mutter, oder Schwiegermutter, melken die Kühe. Wie ein mongolisches Klischee. Richtig gut.

 

Der mongolische Buddhismus, Klöster, Vulkane, heilige Seen, Wasserfall.

 

Der Buddhismus in der Mongolei ist ein tibetisch geprägter Buddhismus.

Noch im 13. Jahrhundert, zu Dschingis Khans Zeiten, folgten die Mongolen einem schamanischen Glaubenssystem. Erst im 16. Jahrhundert gelangte der Buddhismus aus Tibet in die Mongolei, wurde zur Staatsreligion und gelangte dort für 200 Jahre zur Blüte. Dsanabadsar (Zanabazar) wurde nach seiner Rückkehr aus Tibet das erste buddhistische Oberhaupt, wurde als herausragender Gelehrter und Bildhauer bekannt, und es wurden zahlreiche Klöster und Schulen gegründet.

Als in der benachbarten Sowjetunion Josef Stalin im Jahr 1927 an die Macht kam, dauerte es nicht lange, bis dieser Diktator in seinem Einflussbereich Säuberungen durchführen ließ. Davon waren auch die Klöster in der Mongolei betroffen.1937 wurden die meisten Klöster zerstört, 30.000 Menschen fielen der Säuberungsaktion zum Opfer, darunter 18.000 Lamas. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und der Errichtung der Demokratie in den 90gern erlebte der Buddhismus wieder eine neue Blüte.

Das erste Kloster welches wir besuchen ist Erdene Dsuu (Erdene Zuu). Es wurde 1586 als erstes buddhistisches Kloster gegründet und mit den Steinen aus Karakorum, der ehemaligen altmongolischen Hauptstadt von Dschingis Khan erbaut. Das Wetter ist wunderbar und die Tempel und die Stupas erstrahlen im Sonnenlicht.

 

Am letzten Augusttag führt uns unser Weg entlang am Orkhon der viel Wasser führt. Die Natur ist grün, weit dann wieder hoch und runter auf unserer offroad Berg- und Talfahrt. Wir durchfahren viele Furten. Es macht einfach nur Spaß. Schwäne, Enten, Reiher, Yaks, Pferde, Ziegen, Schafe, große braune Vögel und die Geier.

 

Die Fahrt geht weiter und die Landschaft verändert sich. Auch in dieser Gegend gab es Vulkane. Das Tal ist übersät mit Lavagestein. Das ist ein echter Reifenkiller. Zum Glück haben wir erfahrene Fahrer. Wir halten an einer Stelle, wo der Orkhon etwas breiter ist. Yäh! Heiß, baden, schwimmen! Und schon sind einige von uns im wunderbar erfrischenden Wasser.

Gegen Nachmittag erreichen wir unsere nächste Unterkunft bei einer mongolischen Yak Züchter Familie am Orkhon Wasserfall. Wir werden herzlich eingeladen zu vielen kulinarischen Speisen. Yakmilch und Yakjogurt, der wunderbar sahnig schmeckt. Dann zu einer Süßspeise. Diese wird hergestellt aus der zerlassenen Butter, Mehl und Zucker. Manchmal wird diese Süßspeise verfeinert mit Rosinen. Sehr lecker. Etwas herzhafter ist die Speise die aus dem getrockneten Yakjoghurt hergestellt wird und ähnlich ausschaut wir Erdnussflips. Und der Yakkäse, der ähnlich schmeckt wie unser Gouda ohne Salz.
Nach der kleinen Wanderung zum Wasserfall freue ich mich auf Pellkartoffeln mit Kräuter Yakjoghurt.
Lecker!

 

Nachts frischt der sibirische kalte Westwind auf. Diese Kälte bekommen wir immer mehr zu spüren und schlafen in unseren Schlafsäcken in mehreren Lagen Kleidung. Brrrr. Früh um kurz nach 6 Uhr wird unser Ger-Ofen mit Holz gefüllt und bald prasselt ein warmes Feuer. Wärme bei dieser sibirischen Kälte ist schon fein.

Ab 7 Uhr werden die Yak Kühe gemolken. Na, da bin ich doch dabei. Die Yaks begrüßen mich neugierig. Die sind genauso neugierig auf mich, wie ich auf sie.

Ganz natürlich trägt die Melkerin beim Melken ihren Schmuck. Die Ohrringe und die Silberringe mit Türkisen. Sie lässt sich gerne fotografieren, ebenso ihr Mann. Ich liebe Gesichter. Und diese Gesichter sind so wunderbar zerfurcht wie diese Landschaft. So bekomme ich wunderbare Porträtfotos.


Am 6. Tag wandern wir bei sonnigem Wetter durch einen wunderschönen Wald zum Tuvkhun Khiid Kloster. (Tövkhön Kloster), erbaut 1648 von dem 14-jährigen Zanabazar. Herrlich nach den langen Autofahrten per Fuß in der Landschaft unterwegs zu sein. Es ist ein schöner, ja sogar erhabener Ort, hier oben auf dem heiligen Berg Shireet Ulaan 2312 m. Die Aussicht ist berauschend. Ein Mönch öffnet uns und Stille umfängt uns für eine Meditation. Wer ganz hoch will muss klettern. Ganz ganz hoch auf den Männerplatz darf ich nicht. Also wieder etwas runter zur Gebärmutterhöhle. Auf dem Bauch liegend robbe ich in den Tunnel hinein, muss mich über links drehen und zurück robben. Nun in der Stehhöhle einmal drehen und wie von Mama in den Arm genommen werden. Durch den Tunnel ins Helle gehen, dort den Steinhaufen mit den Gebetsfahnen (den Owoo) dreimal rechts herum umrunden und zurück gehen. Voila, neugeboren!



Ein Owoo oder auch Obo ist ein kultischer Steinhaufen in der Mongolei und in Tibet.
Ihr Ursprung liegt im mongolischen Schamanismus und der Bön-Religion. Obos bestehen aus Steinen aus der näheren Umgebung und sind oft mit bunten Tuchstreifen (meist blau) und Holzstöcken verziert. Sie werden rechtsherum dreimal umrundet; dabei legt man jedes Mal einen unten liegenden Stein oder eine andere Opfergabe auf den Obo. Diese Zeremonie soll den Reisenden Glück bringen.



Auf dem Weg in den Khorgo Terkhin Tsagaan Lake National Park zum Weißen See, besuchen wir einen Markt. Wir brauchen neue Lebensmittel, da wir uns meistens selber verpflegen. Es gibt feste kleine und größere Supermärkte aus Stein, Geschäfte in Containern und Stände. Hier findet das Nomadenherz alles für die Jurten, die Pferde und dem Leben in den Weiten der Steppe. Es macht mir Spaß in den Geschäften zu stöbern. Kaufe mir Süßes und Salziges. Irgendwie brauche ich davon hier in der Mongolei mehr. Auf unserer Weiterfahrt genießen wir unsere Chips Party.

 

Auch hier, vor dem Terrkhin Tsagaan Nuur, dem Weißen See ist es wieder eine Vulkan Gegend. Spitze schwarze Steine liegen wild durcheinander gewürfelt herum und der schwarze Berg erscheint. Weiter über den Pass, mit Regen und einem wunderschönen Regenbogen, vorbei an einem Obo, erblicken wir den wunderschönen, kristallklaren Süßwassersee. Der See ist durch einen Vulkanausbruch entstanden. Dieser Ausbruch vor etwa 20tausend Jahren hat Flüsse abgeschnitten. So ist der See im Tal entstanden. Heute hat er einen Zulauf und zehn Abläufe.


Auf der einen Seeseite befindet sich der Großvaterfelsen. Dazu erzählt uns Toto eine Geschichte und Undral eine andere. So ist es hier in der Mongolei nicht anders als in Indien. Die Menschen lieben Geschichten. Und davon gibt es viele. Ich erzähle euch gerne diese beiden.

 

Der Großvaterfelsen – von Toto

Es war einmal ein Großvater und seine Enkelin. Die Enkelin, eine wunderschöne junge Frau verliebte sich in einen jungen Mann aus einer anderen Sippe. Das sollte nicht sein. Doch die Enkelin und der junge Mann waren so verliebt, dass sie nicht von einander lassen konnten und zusammen davon liefen um ihr Leben gemeinsam leben zu können. Das machte den Großvater so traurig, dass er weinte und weinte. So liefen seine Tränen in der Senke zusammen und es entstand der Weiße See.

 

Der Großvaterfelsen – von Undral

Der Großvater, der schon sehr alt war, hatte großen Appetit auf eine schöne, große Tasse frisch gekochte Milch. So setzte er in seiner Jurte die frische Milch auf den Ofen und wartete, dass sie zum Kochen kommt. Großväterchen war wirklich schon sehr alt. So schlief er sitzend vor dem Ofen ein. Die Milch begann zu kochen. Und sie lief über den Rand des Topfes, auf den Boden, aus der Tür heraus und lochte und kochte, und floss über mehr und mehr. So bildete sich der Weiße See.

 

Mein Wandertag zum Khorgo Vulkan, 2260 m.

Raus aus den Federn! Rucksack gepackt, 8:45 Uhr starte ich alleine zum Vulkan. Von unserem Camp am See, Höhe 2060 m, bis hoch an die höchste Stelle des Kraterrandes sollen es 22 km sein. Die Richtung weiß ich, doch den Weg nicht genau. So laufe ich am See entlang, über den Pass rüber zu den Lavafelder, den schwarzen Berg immer vor Augen. Der Berg sieht so nahe aus! Und ist doch noch weit. Es ist sehr anstrengend, über die drei Lavafelder zu gehen. Die Steine sind sehr scharfkantig und es geht immer hoch und runter, mal mehr nach rechts, mal mehr nach links. Der Wind frischt immer mehr auf. Egal. Ich schaffe es! Ich kraxele hoch. Wau! Was für ein tiefer Krater. Hier oben am Kraterrand ist es so windig, dass es mir fast das Handy aus der Hand weht. Ich kraxele am Kraterrand bis ganz hoch auf die höchste Spitze. Hier oben genieße ich die Einsamkeit und die grandiose Aussicht. Die Spiritualität der Menschen ist mir hier oben auch wieder sehr nahe. Die blauen Bänder wehen im Wind, die Geldscheine liegen in keinen Steinhöhlen und die Tontöpfe stehen windgeschützt mit Gaben für die Erdgeister.


Am kommenden Morgen wird in unserem Ger-Ofen ein Feuer entfacht, so dass die Wärme langsam die Kälte vertreibt und meinen Körper erwärmt. Die lange Wanderung in der Kälte des mongolischen Windes steckte mir noch etwas in den Knochen.


Wir haben wieder einen Fahrtag vor uns. So geht unsere Strecke durch die Steppe am See weiter. Der ist echt groß! 17 km breit und 20 km lang. Im Nirgendwo ist eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern und einem Helfer dabei ihre Jurte auf zu bauen. Na, da sind wir aber alle mit dabei und helfen. Es ist interessant, wie diese Konstruktion funktioniert. Die Nomaden freuen sich über unsere helfenden Hände.


Wir überqueren zwei Pässe, 2200 m, die Landschaft verändert sich, wir erreichen das Gebiet Khuvsgul Aimag. Hier gibt´s Bäume! Keine Ahnung wie die heißen. Sie sind groß und schön. Die Laubfärbung hat begonnen, es geht in den Herbst hinein. Wir übernachten in einem Ger-Camp bei den heißen Quellen von Jargal Jiguur und Ulziit Khishing.


Die blaue Perle der Mongolei.


Weiter geht unsere Fahrt, unser Ziel ist der heilige See, der Chöwsgöl Nuur, die blaue Perle der Mongolei. Unterwegs passieren wir Salzseen, in denen sich Schafe und Ziegen im Uferwasser tummeln um das salzige Wasser zu schlabbern. Holzhäuser wechseln mehr und mehr die Gers ab. Damit verwandelt sich auch die Landschaft.


Unsere Lebensmittel waren geschrumpft, so haben wir diese in Murun City aufgefüllt. Wir erreichen die Westseite des größten Süßwassersees der Mongolei, der von einem großen Schutzgebiet umgeben ist. Das Wasser ist sehr klar und trinkbar. Die Besitzerin des Campes in dem wir Quartier bezogen haben erzählt uns Geschichten die vom See handeln. Im Winter ist der See zugefroren. Früher gab es auf dem Eis Pferderennen, heute Autorennen. So mancher Wagen und auch LKW soll sich auf dem Grund befinden. Durchschnittstiefe 139 m, tiefster Punkt 265 m. Na, die tauchen nicht mehr auf.


Am kommenden Vormittag geht’s rauf auf den Pferderücken. Toto, Heidi und ich reiten mit unserem Pferdemann hoch in die Berge. Was für ein Spaß und was für eine Freude. Für uns, die Pferde und unseren Pferdemann. In der Pause erzählt er uns von seinen einsamen Ritten in die Taiga und seiner Begegnung mit den wilden Schafen. Er liebt die Einsamkeit, die er dann mit den Tieren teilt. Heidi, Toto und ich bekommen von unserem 3-stündigen Ritt einen ordentlichen Muskelkater der uns zwei Tage begleitet.


Wir haben zum Kloster Amarbayasgalant einen langen Weg vor uns:
170 km, ein großer Teil davon Offroad.
Die Mongolen sagen: „Sage bei den mongolischen Straßen niemals eine Zeit“. Etwa 40 km vor dem Kloster wiegen sich die Weizenfelder im Wind. Und ich, ich fühle mich auf diesem Weg wie ein durchgeschüttelter Cocktail.


Das etwa 300 Jahre alte Kloster „Das Kloster der glückseligen Stille“ liegt in einem weiten Tal. Auch dieses Kloster ist der Säuberung 1937 bis zu 90 Prozent zum Opfer gefallen. Heute leben wieder etwa 30 Mönche hier und das Haupthaus, welches wie ein Palast gebaut wurde, wird renoviert.

Die Nacht ist, mit dem fast Vollmond, wunderschön. Die ganze Atmosphäre hier ist durchdrungen von einer feinen, spirituellen Weise. Der frühe Morgen tauchte das Land in ein weiches Licht. So bin ich der aufgehenden Sonne entgegen gegangen, die nicht gezählten Stufen hoch zur Stupa, ihre Augen immer auf mich gerichtet. Oben sitzen zwei Mongolen „Samano“ „Hallo“ „Good morning“. Ich umrunde die Stupa dreimal und singe dabei das buddhistische Mantra „Om mani padme om“. Genieße das alleine sein, die Stille, die Morgensonne, die Ausblicke auf das Kloster und die Weite des Tales.

Postkartenmotiv! Da galoppiert eine Herde Pferde vor dem Kloster vorbei. Und ich, ich fühle mich rundherum wohl.

 

Back in Ulaanbaatar besuchen wir den Schwarzmarkt, krass! Dort gibt es wirklich alles! Sind auf einem streetfestival und hören auch den Obertongesang und dürfen im Museum für mongolische Geschichte noch einmal viel lernen.

 

Es war eine Reise durch die Weite eines mir bis dahin unbekannten Landes, unter einem weiten blauen Himmel.

 

Danke an Toto, Undral und unseren wunderbaren Fahrern.


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